Worte Bilder Töne Neu Impressum Reinhard
           

Meister Eckhart

Von der wahren Zuversicht und von der Hoffnung

Wahre und vollkommene Gottesliebe lässt sich daran prüfen, ob man unbegrenzte Hoffnung und Zuversicht hegt zu Gott. Es gibt keinen besseren Maßstab der Liebe als Vertrauen. Wenn man einen andern herzlich und hingegeben liebt, so ist damit das Vertrauen von selber gesetzt. Was man Gott irgend zutraut, das findet man auch wirklich an ihm und tausendmal mehr. Wie nie ein Mensch Gott zu viel lieben kann, so kann man ihm auch nie zu viel vertrauen – alles, was man sonst tun könnte, ist nicht entfernt so ziemlich wie ein unbegrenztes Gottvertrauen. Alle, die zu dieser großen Zuversicht sich aufgeschwungen haben, die hat er nicht wieder losgelassen; er wirkte große Dinge mit ihnen. Er wusste wohl, dass dieses Vertrauen herkommt aus Liebe. Aber Liebe hat nicht allein Vertrauen, sie besitzt auch ein echtes Wissen und eine zweifelsfreie Sicherheit.

Reden der Unterweisung